Bis km 1 hat meine Kraft noch ausgereicht und ich lag mit einem konservativen Anfangstempo ganz gut in der Führungsgruppe. Ich merkte aber schon, dass es nicht ganz so fluffig läuft wie sonst. Das war aber nach der IRONMAN WM in Las Vegas auch erklärbar. Bis dahin hatte ich die Jahreslosung wie an dieser Stelle schon beschrieben „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ doch nicht ganz begriffen.
In diesem Moment erkannte ich einen
schneller Läufer, mit dem ich bei der Duathlon
Europameisterschaft als erste die Wechselzone zum Fahrrad erreichte. Wenn ich
an ihm dran bleiben könnte, könnte ich alles erreichen, stellte ich mir vor. Bei km 3 gab dieser auf
und stieg aus dem Rennen aus.
Während ich bis auf Platz 22 durchgereicht wurde kamen Gedanken
zum ersten Mal ein Rennen auf zugeben. Blutblasen an den Füßen und Krämpfe ich
den Beinen verstärkten den Wunsch die Quälerei zu beenden. Langsam begriff ich,
dass ich mit meiner Kraft überhaupt nichts kann (so lange hatte ich bei 10km
noch nie Zeit um mit Gott zu reden).
Auf der anspruchsvollen Radstrecke mit vielen Anstiegen und
Wendepunkten gab mir der Herr noch einmal etwas von der Kraft, die ich dieses
Jahr so oft geschenkt bekam. Ich fuhr bis auf Platz 9 nach vorne. Auf den abschließenden
5km Laufen konnte ich den Platz gegen zwei Australier und einen Franzosen verteidigen.
Ich erreichte wie in Las Vegas dankbar und erschöpft das Ziel an Platz 9 der WM.
Ohne Kathrins lautstarke Betreung wäre das heute nicht möglich gewesen.
Auch hier konnte ich wieder "alte" Freundschaften vertiefen und neue besondere Freundeschaften schließen.
Ich freue mich jetzt auf die Saisonpause.