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Montag, 5. Dezember 2011

Wenn Hawaii zur Nebensache wird


3 Wochen vor der WM auf Hawaii war ich wieder einmal auf dem Rennrad. Ich fuhr eine bergige Strecke. Bei einer steilen Abfahrt mit etwa 50km/h hat mich ein Pkw-Fahrer aus dem Gegenverkehr übersehen und umgefahren. Ich weiß noch wie ich bremste. Dann kam der Knall.

Wieder zu mir kam ich, als ich die Sirene von Rettungswagen und Notarzt hörte. Ich konnte mich nicht bewegen und lag so da, mit Blick zum Himmel. Ich habe nicht richtig gesehen und wusste nicht, ob ich noch lebe.

Der Unfallverursacher hat sich gut um mich gekümmert und es waren plötzlich ganz viele Menschen um mich herum. Der Notarzt meinte, von den Unfallspuren ist es schon mal gut, dass sie leben. Ich hatte den Van an B-Säule und Dach eingedrückt und bin auf der anderen Seite auf der Straße aufgeschlagen.

 Das Rad ist hin
 
Das ich kurz vor dem Aufprall intuitiv aus dem Sattel ging, hat mir wahrscheinlich auch das Leben gerettet. Einer aus unserem Bekanntenkreis hatte einen Unfall mit 20km/h, ist durch die Scheibe in das Auto gestürzt und auf dem Beifahrersitze verblutet.

Als ich im Rettungswagen lag wollte die Polizei meine Frau anrufen. Das wäre bei Kathrin nicht gut angekommen. Deshalb hat er mit der Telefon gehalten. Ich rufe Kathrin öfter mal beim Training an, aber diesmal begann sie direkt mit „ich hole Dich ab“. Es ist menschlich nicht erklärbar, dass Kathrin schon Minuten vor dem Gespräch wusste, dass mir etwas passiert ist.

Im Krankenhaus konnte keiner glauben, dass keine großen Brüche feststellbar waren. Viele Freunde haben für mich gebetet und zuerst diagnostizierte organische Verletzungen waren plötzlich weg.
Es ist gut sich so Erlebnisse aufzuschreiben, denn man vergisst leicht, was Gott einem Gutes geschenkt hat. Ich habe zwar immer mal wieder noch Schmerzen, aber die erinnern mich daran dankbar zu sein - und das bin ich. Ich versuche herauszufinden, was der Herr noch mit mir vorhat, denn dass ich lebe und es mir so gut geht ist ein Wunder.

Psalm 116 bedeutet mir seither viel und ich konnte auf Hawaii in einer Schule vor vielen Menschen darüber sprechen. Die Bibel ist spannend wie das Leben. Mit Gott wird es nie langweilig.